Federkernmatratzen

Federkern-Matratzen für ein gesundes Schlafklima

Schlaf ist für den Menschen lebenswichtig. Leidet er unter Schlafmangel reduziert sich die Leistungsfähigkeit enorm. Ohne ausreichend Schlaf regeneriert sich der Körper nicht und das Gehirn hat Schwierigkeiten die Erfahrungen des Tages zu verarbeiten. Voraussetzung für eine gesunde Nachtruhe ist ein angenehmes Schlafklima. Dies wird durch die passende Temperatur im Zimmer und eine ausreichende Zufuhr von Frischluft erreicht. Der Mensch verliert im Schlaf zudem bis zu 350 Milliliter Flüssigkeit, die abtransportiert werden muss, um ein Gefühl von Kälte zu vermeiden. Auch eine ergonomische Liegeposition ist wichtig. Die Federkern-Matratze erfüllt diese Eigenschaften hervorragend. Deshalb ist sie bis heute eine der meistverkauften Matratzen-Typen.

Federkern-Matratze – Geschichte und Aufbau

Die Idee, eine Matratze mit Stahlfedern auszustatten, entstand bereits im 19. Jahrhundert. Der Schmied Johannes Auping im niederländischen Deventer erhielt 1888 einen besonderen Auftrag vom Direktor des örtlichen Krankenhauses. Der Direktor fragte nach einer neuen Art von Betten, die den hygienischen Standard im Hospital verbessern. Der Schmied entwickelte ein System aus Metall-Federn, die miteinander verbunden waren. Durch die hervorragende Belüftung des Bettes erfüllte der Vorläufer der Federkern-Matratze die gestellten Anforderungen des Krankenhauses. Aufgrund des niedrigen Stahlpreises lies sich die neue Matratze zudem kostengünstig produzieren und für die gesamte Bevölkerung bereitstellen.

Die Bauform der Federkern-Matratze wurde kontinuierlich weiterentwickelt. So verbauten die Hersteller Federn mit unterschiedlicher Federkennzahl in der Matratze. Dadurch entstehen Zonen, in denen der Körper unterschiedlich stark in die Matratze einsinkt. Zusätzlich zu den Federn ist Polstermaterial in der Matratze verbaut, das aus Baumwolle, Schaumstoff oder ähnlichem Material besteht. Es sorgt für eine Schicht zwischen dem Körper und den Federn, sodass diese nicht zu spüren sind. In neueren Federkern-Matratzen bestehen die Federn aus Kunststoff. Heute existieren verschiedene Typen von Federkern-Matratzen, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.

Matratzen-Typen mit (Taschen)-Federkern

Matratzen mit Bornellfederkern:

Bei Matratzen mit Bronellfederkern sind die Stahlfedern wie Sanduhren geformt. Außerdem sind sie mit einem Draht untereinander verbunden. Dadurch wirkt die Bornellfederkern-Matratze flächenelastisch und ist ideal für Rückenschläfer und Bauchschläfer geeignet, die fest schlafen wollen. Die Bauform der Matratzen erinnert an das Modell von 1888, hebt sich aber durch seine Qualität und das verwendete Material deutlich von dem Erstmodell ab. Zudem überzeugt die Matratze durch eine hohe Lebensdauer und ihr sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Matratzen mit Taschenfederkern:

Die Taschenfederkern-Matratze besteht aus zahlreichen einzelnen zylinderförmigen Federn, die in Stofftaschen eingenäht sind. Diese Taschen werden nebeneinandergestellt und durch Kleber, Klammern oder ein Band aneinandergekettet. Dadurch kann jede Feder einzeln auf Druck reagieren. Zusätzlich werden verschiedene Zonen durch unterschiedliche Drahtstärken der Federn gebildet. Deshalb besitzt die Taschenfederkern-Matratze hervorragende punktelastische Eigenschaften, die sie zu einer guten Wahl für Seitenschläfer macht. Der Schulterbereich und das Becken erzeugen Druck auf die Federn, die dementsprechend nachgeben. Im Bereich der Taille stützt die Matratze den Körper, sodass die Wirbelsäule eine gerade Linie einnimmt. Zusätzlich ist dieser Matratzen-Typ geräuscharm beim Wechsel der Liegeposition. Die einzelnen Stofftaschen dämpfen den Schall. Die Taschenfederkern-Matratze ist zudem als 7 Zonen Matratze erhältlich. Durch unterschiedlich starke Federn sind einzelne Bereiche für die Schulter, das Becken oder die Hüfte eingearbeitet, die stärker oder schwächer nachgeben.

Matratzen mit Tonnentaschenfederkern:

Tonnentaschenfederkern-Matratzen sind eine Weiterentwicklung der Taschenfederkern-Matratze und enthalten bauchige Federn. Diese sind bei höheren Belastungen weniger nachgiebig, sodass dieser Matratzen-Typ besonders gut stützt. Zudem weist die Matratze sehr gute Punktelastizität auf. Auch für die Tonnentaschenfederkern-Matratzen gibt es eine 7 Zonen Variante.

Vorteile der (Taschen)-Federkern-Matratze

Federkern-Matratzen überzeugen durch ihre Langlebigkeit. Die einzelnen Federn aus hochwertigem Edelstahl oder Kunststoff (metallfreie Variante) nehmen nach der Belastung wieder ihre Ausgangsform an und verschleißen auch bei häufigen Seitenwechseln kaum. Eine wichtige Eigenschaft der Federkern-Matratze ist ihre Atmungsaktivität. Da zwischen den Federn viel Raum für Luft ist, kann die Feuchtigkeit optimal abtransportiert werden und die Matratze bleibt auch bei starker Schweißbildung trocken. Zusätzlich sorgt die Körperbewegung für einen Pump-Effekt, der einen Luftstrom in der Matratze erzeugt. Deshalb kommt die Schimmelbildung bei diesem Matratzen-Typen in der Regel nicht vor. Auch Milben. bleiben diesen Matratzen meist fern, da die Tierchen feuchte Regionen bevorzugen. So sind Federkern-Matratzen sehr gut für Allergiker geeignet. Die hohe Punktelastizität der Taschen- und Tonnenfederkern-Matratzen ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Zudem sind sie als 7 Zonen Variante erhältlich, die optimale ergonomische Eigenschaften besitzt. Federkern-Matratzen können auf fast allen Lattenrosten eingesetzt werden. Nur bei Motorrahmen muss auf einen anderen Matratzen-Typ ausgewichen werden, da die starre Form der Matratze nicht für diese Bewegungen geeignet ist.

Matratzenforschung – Innovation durch bessere Messverfahren

Nur wenn die Qualität von Matratzen exakt und vergleichbar gemessen wird, ist es möglich effizient deren Eigenschaften zu verbessern. Dabei sollte das Messverfahren die natürliche Nutzung durch den Menschen widerspiegeln. Deshalb forscht an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel am Institut für Industrieanthropologie ein Team von Wissenschaftlern an neuen Messverfahren und Qualitätskriterien für Matratzen. Die Forscher entwickelten zum Beispiel einen speziellen Test für Federkern-Matratzen. Eine Holzwalze fährt bis zu 30.000 Mal mit einer genau festgelegten Last über die Matratze. Anschließend kann die Ermüdung in Form von gestauchten Federn gemessen werden. Auch an der optimalen Matratze forschen die Mitarbeiter der Universität. Eine Vorrichtung vermisst zuerst die Wirbelsäule der Probanden, die anschließend auf einem speziellen Testbett liegen dürfen. Hier ermitteln zahlreiche Sensoren die Liegeposition. So kann das Team genau bestimmen, wie die einzelnen Zonen von 7 Zonen Federkern-Matratzen einzustellen sind. Aber auch alle anderen Matratzen-Typen werden im Labor getestet und weiterentwickelt.